Das moderne Zwingen

Ein Flirt der S-Bahnlinie S3
Einst war Zwingen ein Bauerndörflein. Zu Beginn des 20. Jahrhundert zählte Zwingen zwischen 60 und 70 Bauernbetriebe. Durch die Rationalisierung der Landwirtschaft ist die Zahl der Bauernbetriebe mittlerweile auf 5 geschrumpft.
Mit der Industrialisierung und der technischen Entwicklung ist das Dorf stetig gewachsen. Die Papierfabrik Zwingen, die 1913 gegründet wurde, spielte über nahezu 100 Jahre die Hauptrolle als Arbeitgeber, mit bis zu 350 Mitarbeitern in Spitzenzeiten. Mit der Schliessung des Unternehmens, im April 2004, verloren immer noch rund 125 Arbeitnehmer ihre Arbeit.
In den 70erJahren des 19. Jahrhunderts erhitzten sich die Geister im Birstal. Es wurden Aktionäre gesucht, die den Bau der Eisenbahnlinie durch das Birstal finanzierten. Im Herbst 1875 nahm die Bahn den Betrieb auf, sie hielt aber erst 1887 im Bahnhof Zwingen an. Heute transportieren komfortable Züge zwei- bis viermal stündlich Passagiere in weniger als 30 Minuten nach Basel. Davon profitieren natürlich viele Pendler, die in der Stadt tätig sind. Die Verbindungen in den Jura wurden in den letzten Jahren ebenfalls stark verbessert.

Zwingen ist auch für die ältere Generation ein angenehmer Lebensraum. Mitten im Dorf wurden komfortable altersgerechte Wohnungen erstellt, damit ältere Menschen für möglichst lange Zeit selbständig im Ort wohnen können, unterstützt von der Spitex-Organisation. Ein angegliedertes Cafe fördert dabei den Kontakt der Senioren untereinander und zur Dorfbevölkerung.
Mittlerweile hat sich die Einwohnerzahl in Zwingen auf knapp 2'200 Einwohner erhöht. Die positive Entwicklung hat auch damit zu tun, dass das Dorf sehr attraktiv ist für junge Leute und für Familien mit schulpflichtigen Kindern. Das Bedürfnis nach öffentlichem Verkehr, guten Schulen und ein vielfältiges Vereinsleben, an dem Personen in jedem Alter aktiv teilnehmen können, tragen zur Attraktivität bei.

Zwingen ist nicht nur als Wohnort, sondern auch als Gewerbestandort sehr attraktiv. Neben den Gewerbegebieten Ried, Weidenweg und den gemischten Gebieten an der Kantonsstrasse wurde die Obermatt als zusätzliches Gewerbegebiet erschlossen. Neu wurde auch das Areal der ehemaligen Papierfabrik durch eine Teilzonenplanung in eine Wohn- und Gewerbezone überführt, welche weitere gewerbliche Aktivitäten ermöglicht.